Lastmanagement

Definition


In der Energiewirtschaft wird der Stromverbrauch oft als „Last“ bezeichnet. Beim Lastmanagement, auch Demand-Side-Management (DSM) genannt, handelt es sich um die aktive Steuerung und Optimierung des Stromverbrauchs, insbesondere in der Industrie. Durch das gezielte Ab- und Zuschalten von Lasten aufgrund von Marktsignalen wird die Stromnachfrage gezielt kontrolliert und gesteuert. Es ist ein wichtiger Aspekt des Energiemanagements, insbesondere in Stromnetzen, um Engpässe zu vermeiden, Überlastungen zu reduzieren, die Auslastung von Stromnetzen zu optimieren und die Netzstabilität zu verbessern. Das Lastmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil des intelligenten Stromnetzes, auch als „Smart Grid“ bekannt. Die bestehende Infrastruktur wird mit intelligenten Informations- und Steuerungstechniken ausgestattet, um eine umfassende Kontrolle von aktiven und nachfrageseitigen Laststeuerungsmaßnahmen zu ermöglichen. Es wird zwischen lastverschiebenden, lastreduktiven, lastflexibilisierten und lastexpansiven Steuerungsmaßnahmen unterschieden.

Lastverschiebung


Die Lastverschiebung im Kontext des Lastmanagements bezieht sich auf die gezielte Verlagerung oder Verschiebung des elektrischen Stromverbrauchs von Zeiten mit hoher Nachfrage oder hohen Energiekosten zu Zeiten mit geringerer Nachfrage oder niedrigeren Energiekosten. Das Ziel ist es, den Stromverbrauch so zu steuern, dass er besser mit den Schwankungen in der Stromerzeugung und den variablen Kosten für die Energieerzeugung in Einklang steht. In der Praxis bedeutet dies, dass bestimmte elektrische Lasten oder Verbraucher so gesteuert werden, dass sie bevorzugt in Zeiten mit niedrigeren Energiekosten oder geringerer Netzbelastung aktiv sind. Dies kann durch vorprogrammierte Zeitpläne, automatische Steuerungssysteme oder die Reaktion auf externe Signale wie Preis- oder Netzstabilitätssignale erfolgen.

Bei der Lastverschiebung wird im Gegensatz zum Lastabwurf in Summe nicht weniger Strom verbraucht als ursprünglich geplant – er wird nur zu anderen Zeiten verbraucht als zunächst geplant. Durch die Lastverschiebung können Unternehmen und Verbraucher nicht nur ihre Energiekosten senken, sondern auch dazu beitragen, die Gesamtbelastung des Stromnetzes zu optimieren und Engpässe zu vermeiden. Dies ist besonders relevant in Zeiten, in denen erneuerbare Energien stark schwanken und eine flexible Anpassung des Stromverbrauchs erforderlich ist.

Lastabwurf


Der Lastabwurf, auch als Lastabschaltung oder Lasttrennung bekannt, ist eine weitere Komponente im Lastmanagement. Sie zielt darauf ab, elektrische Lasten oder Verbraucher gezielt abzuschalten, um die Gesamtlast im Stromnetz zu reduzieren. Diese Maßnahme wird in der Regel dann ergriffen, wenn eine Netzüberlastung droht oder um die Netzstabilität zu gewährleisten. In letzter Instanz zielt diese Maßnahme darauf ab, einen vollständigen Zusammenbruch des gesamten Energieübertragungsnetzes zu verhindern.

Die Implementierung von Lastabwurfmaßnahmen erfolgt oft automatisch über sogenannte Lastabwurf- oder Lastabschalt-Systeme, die bei Erreichen bestimmter Schwellenwerte aktiv werden und die relevanten Leistungsschalter öffnen. Hierbei werden nicht einzelne Verbraucher, sondern ganze Netzabgänge abgeschaltet. Es existieren klare Regeln für den Lastabwurf, die von den Netzbetreibern formuliert sind. Im Allgemeinen wird zwischen dem frequenzabhängigen Lastabwurf und dem spannungsabhängigen Lastabwurf unterschieden.